Reis, Reis Baby – Ubud

Da simmer wieder. Wie bei jedem Besuch auf Bali darf natürlich ein Abstecher in der Kulturschatzkiste Ubud nicht fehlen.

06.-12.07.2016 ::
Um einmal neue Nachbarn zu haben bzw. in einer anderen Strasse als unserer geliebten Jalan Bisma zu wohnen, suchte San gezielt nach etwas Neuem und fand das Rumah Roda Homestay. Homestay (lest die ganze Geschichte der Familie (EN)) ist hier nicht nur ein „Slogan“ am Türschild, sondern es handelt sich um ein Mehr-Generationen-Haus der ersten Stunde von Ubud. Einer Zeit, wo Tourismus in und um Ubud noch sehr klein geschrieben wurde.

Wir wurden sehr herzlich aufgenommen und Darta, der Familienälteste freute sich auf jede Unterhaltung mit uns, auch wenn er altersbedingt auf uns manchmal etwas zerstreut wirkte. Der Schriftsteller William Ingram schrieb 1993 über die Familie das Buch „A Little Bit One O’click„, welches bei Amazon mit 4,5 von 5 Sternen gelistet ist. Ansonsten bleibt für uns die Erkenntnis vom letzten Jahr weiterhin bestehen: der einst kleine und entspannte Künstlerort hat sich längst zu einem festen Bestandteil eines jeden Balireisenden etabliert und dadurch einiges an seiner ursprünglichen Gemütlichkeit verloren. Was aber bleibt, ist die Magie der Reisfelder, die man mit wenigen Schritten über eine der vielen Seitenstrassen schnell erreicht.

Reis, Reis Baby

Durch die Lage des Rumah Roda trennten uns nur wenige Meter zu einem schönem kleinen Wanderweg durch die beeindruckende Reislandschaft, wo so gar nichts mehr an das geschäftige Stadtzentrum erinnert. Hier wird im Wasserzulauf für die Reisfelder noch die Kleidung per Hand gewaschen und mit mittelalterlichen Gerätschaften der Reis und das Getreide angebaut. Natürlich konnte ich es mir nicht nehmen lassen den zumeist Frauen, die hier die Arbeit auf dem Feld verrichten, unter die Arme zu greifen und wollte mal schauen, wie anstrengend sich das Ganze in der Mittagsglimme so anfühlt. Nach wenigen Minuten stand ich in meinem eigenen Saft und war froh dass ich wieder raus aus der Sonne konnte. Bei jedem Reis den ich esse, werde ich jetzt an den schweren Ernteprozess denken müssen und immer brav alles aufessen.

Facebook’s gute Seite

Vor einigen Tagen zeigte mir Facebook an, dass meine Facebook-Freundin Nicole aus Adelaide in Australien nach Tipps für Bali sucht. Mit Nicole und ihrer Freundin Stacy verbrachten wir letztes Jahr eine tolle Zeit in Tansania. Diesmal reiste Nicole mit ihrem Mann Chad und schnell war klar, dass wir uns, egal wo, auf der Insel auf jeden Fall wieder treffen würden. So entschieden sich die Beiden für einen Nachmittagsbesuch bei uns in Ubud. Die Wiedersehensfreude war riesengross und mit dem sympathischen Chad lagen wir auch direkt auf einer Wellenlänge und so verbrachten wir einen tollen Nachmittag im Clear Café, was nicht nur wegen seiner tollen Aussicht auf einen Tempel zu unseren absoluten Lieblings-Cafés gehört.

Heilige Quellen

Da hier die Woche mit dem Sonntag beginnt, ist der Samstag so etwas wie unser Sonntag daheim. Immer wieder beeindruckend finden wir die vielen Rituale, die die gefühlt unendliche Anzahl an Göttern täglich mit Opfergaben wohlstimmen soll. Besondere Highlights sind dann die Tage wo nicht nur Gesundheit, Freunde und dem eigenen Geschäft zu mehr Glück verholfen wird, sondern wie an diesem Samstag dem eigenen „Metall“. So konnte man vormittags mit Opfergaben geschmückte Autos und Roller sehen und deren Eigentümer wie sie für u.a. eine sichere Fahrt vor der Motorhaube beteten. Ich finde das eine tolle Sache und habe mir überlegt, das werde ich mit meinem neuen Firmenwagen ebenfalls tun. Kann bestimmt nicht schaden.

Mit dem Umzug vom Rumah Roda nach drei Nächten in das bereits seit Wochen gebuchte Rena House, was mit seiner fantastischen Aussicht über die Reisfelder und dem dahinterliegenden Bergpanorama zu überzeugen weiss, wechselten wir wieder in die Jalan Bisma.

Für Nachmittags mieteten wir einen Roller um das Umland zu erkunden. Ziel: die heiligen Quellen des Pura Tirta Empul. Der Tirta Empul gilt als einer der heiligsten Orte Balis. Die Quelle im Inneren dieses Tempelkomplex speist die beiden Badebecken und das Zeremoniebecken über zahlreiche faszinierend gestaltete Wasserspeier. Die Anlage wird von Gläubigen aus ganz Bali besucht, die sich dort rituell reinigen und vom heiligen Wasser heilen lassen möchten. Da Samstag war, waren entsprechend viele Einheimische da, was uns die Möglichkeit gegeben hat dem Ritual eine zeitlang zuzuschauen.

Läuft die Katze noch?

Mit einer Stunde Verspätung landete die Maschine von Markus in Denpasar. Er wird uns für zwei Wochen auf unserer Reise begleiten und wir können ihm unser Asien zum ersten Mal näher bringen. Wie gerne würden wir mit ihm tauschen, um all die ersten Eindrücke, die wir über die Jahre haben sammeln dürfen, noch einmal zum ersten Mal zu erleben.

Mit unserem Fahrer Wayan vom letzten Mal sollte es gegen Mitternacht für mich zum Airport gehen um nach kurzer Wartezeit und einem Bier im Gepäck Markus in Empfang zu nehmen. Das Bier war Markus‘ Wunsch. Er hat gesagt sonst kommt er nicht

Auf dem Rückweg konnte Wayan mit einem guten Bremsmanöver einer Katze gerade noch ausweichen, die auf die Strasse gelaufen war. Wenig später allerdings machten die Reifen nach einem weiteren Bremsmanöver zwei mal blop-blop. Auf seinen verängstigen Blick im Rückspiegel und der Frage „is running?“ konnten wir ihm nur ein „Äh, no.“ antworten. Das war Markus seine erste Stunde auf Bali. Somit ein herzliches Willkommen und Wayan hat uns wenig später für die bereits besprochene Weiterfahrt in drei Tagen nach Amed abgesagt. Er müsste zu einer Zeremonie – wahrscheinlich um für die Katze beten.

Es wird nass

Nachdem wir das tolle Bergpanorama jeden Morgen beim Frühstück bewundern dürften, wollten wir uns das Ganze aus der Nähe anschauen und schnappten uns einen gut motorisierten Roller und machten uns auf zum aktiven Vulkan Mt. Batur (2159 m). Am Kraterrand stärkten wir uns nach der 1,5 Std. langen Fahrt erst einmal und hatten einen tollen Ausblick auf den Kratersee und den gut erkennbaren Lavastrom, der noch vom Ausbruch von 1921 stammt und weite Teile des damaligen Ortes begraben hat.

Anschließend ging es in das Innere des Kraters, zur Batur Natural Hot Spring, einem Schwimmbad mit mehreren Becken und einem Infinity-Pool. So badeten wir im heißen Quellwasser mit Blick auf den See. Die von Osten aufziehenden Wolken drängten uns diesen schönen Ort zu verlassen und mindestens den oberen Kraterrand über die größtenteils sehr schlechten Strassen zu erreichen, bevor es regnet. Es hatte etwas von diesen US-Movie Szenerien. Man schaut in den Rückspiegel und sieht den Sturm kommen, während man alles dafür tut in die andere Richtung zu fahren und gefühlt überhaupt nicht vorwärts kommt. Wir erreichten noch trocken den Kraterrand und machten uns auf den Weg zurück nach Ubud als uns dann doch noch die Kalt-Nasse-Husche von oben erwischte. Wir suchten im strömenden Regen und völlig durchgenässt Unterschlupf unter dem Vordach eines kleines Supermarktes, wo Markus mit einem Cooling-Pack, wo auch immer er das hergezaubert hat, einer Australierin helfen konnte, die einen komisch brennenden Ausschlag hatte.

An unserem letzten Abend in Ubud verabredeten wir uns noch mit dem Weltreise-Pärchen Eileen und Christian von fernwehzuzweit.de zum Abendessen. Wir folgen den Zwein seit einiger Zeit u.a. bei Instagram und nun passte es, dass man sich persönlich kennenlernen konnte. Es gab viel Erlebtes zu erzählen und wir tauschten neben Reisegeschichten noch jede Menge Tipps und Routen aus.

Eileen und Christian von fernwehzuzweit.de

Mit neuem Fahrer geht es für uns weiter nach Amed im Nord-Osten der Insel, wo endlich wieder Tauchen auf dem Programm steht.

Neue Bilder sind online. Keine Angst, von der Katze ist keins dabei

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Let’s get wet – Tauchen in Amed & Nusa Lembongan (1)

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