Wir tauschen unser Leben gegen neue Version

Nach zuletzt stressigen und sehr anstrengenden Wochen, sind wir nun gut in unserer Wahlheimat für die nächsten Wochen und Monate angekommen.

Vorbereitungen für einen neuen Lebensabschnitt

Schlaflose Nächte, nervenaufreibende Achterbahnfahrten wegen der Wohnung und nicht enden wollende ToDo-Listen – so sahen unsere letzten Wochen vor der Abreise Ende Juli aus.

Ich hatte ja das Glück in den ersten zwei-drei Monaten in Deutschland sehr viele tolle und spannende Fotografie-Projekte umsetzen zu können. Sandra nutzte die Zeit, um Kunden für ihre Marketing-Selbstständigkeit an Land zu ziehen.
Dann war ja noch das, mit meinem neuen Arbeitgeber, für den ich in Zukunft von unterwegs aus am meisten arbeiten sollte. Hier hing alles an der Unterschrift des Projektvertrages, ohne den wir jedoch den Schritt als zukünftige Digital Nomaden nicht gehen wollten.
Urlaubsbedingt verzögerte sich das Ganze immer weiter, was für uns bedeutete, dass wir weiter in Bereitschaft sein mussten, um dann bei einer finalen Unterschrift des Vertrages schnellstens alle Hebel umzulegen und in der restlich verbleibenden Zeit alles (Wohnung, Versicherungen, usw.) erneut in die Wege zu leiten. Und die Deadline war fix: 26. Juli 2017.
Die Tage und Wochen des Wartens erschienen uns wie eine Ewigkeit und die Zeit lief uns davon, San hatte ja bereits ihren Flug gebucht um für ihren ersten Job pünktlich da zu sein. Aber das Warten hatte sich gelohnt, denn dann kam der Tag der Vertragsunterschrift und wir konnten endlich loslegen und wussten nun, dass unserem nächsten Lebensabschnitt nichts mehr im Weg steht. Wir werden eine Zeit lang als Digitale Nomaden leben.

Richtig feiern konnten wir das Ganze dann leider nicht, mussten jetzt alle Zahnräder ineinander greifen und unsere ToDo-Listen systematisch abgearbeitet werden. So drehten sich unsere Gedanken nur noch darum, wer wann was tun muss. Wen wollen wir noch alles von unseren Freunden treffen, und und und. Somit werden wir das Feiern dann nachholen müssen, wenn wir demnächst am Strand sitzen und die ersten Freunde zu Besuch kommen.

Unendliche Geschichte

Unser Umfeld konnte bestimmt das Thema zu unserer Wohnung nicht mehr hören. Wir jedenfalls auch nicht! Jeden Tag wechselte es zwischen „Wir haben Jemanden zur Zwischenmiete.“ und „Wir müssen die Wohnung doch kündigen und ausräumen.“. Da wir unser Apartment und unsere Nachbarschaft sehr lieben und schätzen gelernt haben und ja auch gar nicht wissen, wie lange wir letztendlich weg sein werden, war unser Wunsch, die Wohnung wieder zwischen zu vermieten. Hatten wir mit dem sympathischen Daniel während unserer Weltreise ja auch sehr gute Erfahrung gemacht. Leider gestaltete sich die Suche diesmal sehr schwierig und zeitintensiv. Was zum Einen daran lag, dass gerade Sommerzeit war und somit viele Firmen keine neuen Projekte, und somit Projektmitarbeiter suchten, und die wenigen potenziellen Kandidaten z.T. mehr als fragwürdig waren. Ein Interessent machte auf dicke Hose und kam mit seinem 5er BMW vorgefahren, wie sich herausstellte, hat er aber massive Bonitätsprobleme. Als wir die Suche schon aufgegeben, und uns entschlossen hatten die Wohnung zu kündigen, kam ein vielversprechendes Paar um die Ecke. Doch nach 1, 5 Wochen Herumgezackere und unendlichen vielen Telefonaten, wo wir immer brockenweise ein paar Informationen mehr über ihre wirklichen Mietabsichten erhalten haben, stellte sich heraus, dass sie scheinbar in einem Parallel-Universum leben, anders ist ihr verschobener Sinn zur Realität nicht zu erklären gewesen. Also stand bei uns dann fest: Auszug! Was beim Karneval immer für gute Stimmung sorgt, war bei uns mit weniger Uftata-Musik untermalt und dafür viel mehr eine Hauruck-Aktion in nur drei Tagen!

Ohne die fantastische Hilfe unserer Familie und Freunde, wäre das nicht möglich gewesen. Und selbst als wir schon weg waren, haben sie noch fleißig in unserer Wohnung gewerkelt, um sie übergabefähig zu machen.
Vielen lieben Dank nochmal an alle Helferlein, die uns ihre Zeit und Power geschenkt haben, um uns tatkräftig zu unterstützen und zu helfen, unseren Traum zu verwirklichen. Ihr seid die Besten!!!

Per Tetris passt nun sogar unsere Wohnung in eine kleine Holzschachtel.

Gute Freunde kann niemand trennen

Ein letztes Bier im Stehen auf der Mainzer Bierbörse mit meinen Jungs, ein letztes mal CrossFit bei den tollen Coaches Jan und Eddie vom CrossFit GenGym, und eine letzte herzliche Umarmung mit der Familie – dann hieß es Abschied nehmen. Nicht für immer, aber zumindest erst einmal für unbestimmte Zeit. Gott sei Dank gibt es digitale Medien, die es uns ermöglichen mit jedem Einzelnen in Kontakt zu bleiben, wo auch immer uns der Wind hinweht.

„Gute Freunde kann niemand trennen“ – Franz Beckenbauer

Letztes gemeinsames Frühstück. Leider konnten nicht alle dabei sein.

Ende einer Ära

Eine Ära geht zu Ende. 11 Jahre lang hatte ich die Wahl zwischen einem silbernen Opel Astra oder einem Opel Astra in Silber :-). Ende Juli war es dann so weit, ich tauschte meinen Firmenwagen gegen meine Reisetasche. Goodbye geliebter Opel Astra in Silber.

Bald Mutterland des Fußballs!?

Da leider in Sandras gebuchtem Flieger kein Platz mehr für mich war, ging mein Flug ein Tag später über Doha direkt nach Bali. Eigentlich wollte ich niemals über Doha irgendwohin fliegen, dann habe ich dieses Vorhaben jedoch bei der Flugbuchung aufgrund des günstigen Flugpreises außer Acht gelassen. Ungern wollte ich dieses Land der „Modernen Sklaverei“ (Focus.de) unterstützen.
Reibe ich mir als Fußballfan immer noch darüber die Augen, dass sie es tatsächlich geschafft haben sich die WM 2022 zu kaufen, machen sie sich nun weiter bei mir „beliebt“, indem sie diesen Sommer als Besitzer des Fussball Clubs Paris St. Germain (PSG) nun einen Spieler für sage und schreibe 222 Millionen vom FC Barcelona kauften. In was für einer Welt leben wir eigentlich?

Da kämpfen ganze Organisationen für Klimaschutz und humanitären Schutz und dort werden in einem Land unter mehr als widrigen Bedingungen zu Lasten der Gastarbeiter aus Pakistan und Indien 7 neue, zum Teil vollklimatisierte Fussballtempel gebaut. Zur Erinnerung: Das Land Katar hat selbst noch nie an einer Endrunde zur Fussballweltmeisterschaft teilgenommen und besitzt mit ihren weniger Einwohnern als Berlin (2,5 Millionen) nun bald Arenen nach höchstem internationalen Stand. Das muss man alles nicht verstehen.

Ich freute mich über meinen Weiterflug und werde mich beim nächsten Buchen daran erinnern, dass günstige Flugpreise nicht alles sind.

Home sweet home

Nach einem Tag ohne mich, führte mich San durch unsere neuen Räumlichkeiten – eine Villa inmitten von Reisfeldern. Ja, hier sollte es sich den ersten Monat aushalten lassen. San war schon voll in ihrem Element und in den Vorbereitungen für den ersten Meditations-Retreat von Ruxi und Ciprian, während ich mich mit unserem neuen Haustier, der Kuh anfreundete.

Home sweet home.

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Meditation und Zeremonien am Strand – Bali Spirit hautnah

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Wie war’s? – 360 Tage Sommer