Da ist er - der Bali Spirit in Ubud

Wenn uns einer fragt, warum man nach Bali reisen soll, ist eine der Antworten: Um den Bali Spirit zu erleben. Nach einem kurzem Abstecher nach Uluwatu, haben wir uns spontan entschieden doch noch nach Ubud zu fahren.

30.12.2022-02.01.2023
Auch wenn sich Ubud seit unserem ersten Besuch in 2011 drastisch geändert hat, sind wir immer noch gerne im Inselinneren. Damals kamen nur Tagestouristen ins Kulturzentrum von Bali. Ab Nachmittags waren wir meistens alleine und man musste schauen, wo man noch etwas zu essen bekommt.

Heute fehlt es auf keiner Bali-Reiseroute mehr. Daher sieht es Stadtzentrum aus, wie bei einem verkaufsoffenen Sonntag in einer deutschen Fußgängerzone, nur eben jeden Tag. Allerdings kann man nur wenige Minuten außerhalb den Bali Spirit erleben. Wenn man ihn zulässt und hinschaut.

An den Straßenrändern wurden bereits die ersten Bambusrohre gebogen, um daraus später einen Penjor für Galungan zu dekorieren. Galungan ist eins der höchsten balinesischen Feste und vielleicht vergleichbar mit Weihnachten bei uns. Es wird alle 210 Tage gefeiert und statt einem Tannenbaum wird ein Penjor geschmückt. Dieser wird einen Tag vorher durch die Männer vor dem Haus der Familie aufgestellt. Er kann bis zu 10 Meter hoch sein. An Galungan sieht man dann die Balinesen in ihren feinsten traditionellen Kleidern auf den Rollern wie Bienen umherschwirren, da sie an verschiedenen Tempeln und Orten die Opfergaben ablegen und beten.

Wer den Bambus nicht selbst biegt, kann ihn auch fertig gebogen kaufen. Dann muss man allerdings den meterlangen Bambusstab auf seinem Roller nach Hause bringen. Was beim um die Kurve fahren und auf Kreuzungen ein Bild für die Götter ist und eine erhöhte Achtsamkeit bei allen Verkehrsteilnehmern verlangt, will man kein Brett vorm Kopf haben.

Watermelon sugar high

Direkt nach unserer Ankunft in Ubud durften wir miterleben, wie Melonen von einem Pflückertrupp von Frauen direkt vor unserer Unterkunft auf große LKWs verladen wurden.

Wir konnten es uns nicht nehmen lassen, mal genauer hinzuschauen und nachzufragen. Einer der Körbe, die die Mädels auf dem Kopf vom Feld tragen, wiegt angenehme 35kg. Trotz der 30 Grad und Sonnenschein waren die Mädels am Flachsen und schenkten uns ein Lächeln, als wir näher kamen. Und nicht nur das, war haben sogar eine Melone bekommen.
Ich kam mit dem Besitzer des Nachbarfelds ins Gespräch, der noch darauf wartet, dass sein Reis wächst, bevor er geerntet werden kann und darauf, dass bei der Ernte beim Nachbarn ein paar Wassermelonen für ihn herausspringen :-). Er erklärte mir, dass auch er abwechselnd Wassermelonen, Reis und Erdnüsse anbaut und die gut 50 Frauen aus dem Nordwesten von Bali kommen und punktuell bei der Landwirtschaft unterstützen - wie heute beim Nachbarn bei der Ernte.

Wenige Tage später konnten wir bei einem anderen Feld wieder einmal die Reisernte miterleben. So wurde ich nochmal daran erinnert, kein Reiskorn auf meinem Teller zurückzulassen.

Geht runter wie Öl

Nachdem wir Weihnachten mit Timo, Berni und Leonard aus Deutschland mit einem leckeren Essen in Canggu ganz ruhig gefeiert haben, stand Silvester vor der Tür. Was für ein schöner, unaufgeregter Jahresabschluss.

Mittags lernten wir in unserer Ubud-Unterkunft Riccardo aus Portugal kennen. Einen DJ auf dessen Party wir dann auch später landen sollten. Doch vorher ging es erst noch ins City Center shoppen. Beim Klamotten anprobieren meinte die Verkäuferin, ich würde handsome wie Messi aussehen. Ob das ein Kompliment ist oder nicht, sei mal dahin gestellt. Ich hab es erst mal angenommen.

Wenig später beim Essen lernten wir Anna und Robin mit Baby Emilio aus der Schweiz kennen und kamen in ein sehr gutes Gespräch. Die Zwei überlegen, ob sie eine zeitlang auf Bali leben möchten. Irgendwie sind wir auch auf Sport gekommen und Robin meinte, ich habe ein CrossFit-Körper. Das hätte er schon beim Reinkommen erkannt. Gut, das ist ein Kompliment und ich musste aufpassen nicht rot zu werden, wie die Wassermelone, die vor mir lag.

Getoppt wurde das dann nur noch auf der anschließenden Silvesterparty auf der Riccardo auflegte und eine Irin zu uns kam, um mir nach einem kurzen Smalltalk zu sagen, ich wäre „gorgeous“ was “attraktiv/schön” bedeutet.

Was ein Jahresabschluss! Als ich mit einem breiten Lächeln später eingeschlafen bin, dachte ich mir: Happy New Year!

Bildermix der letzten zwei Wochen:

Die letzten zwei Wochen - mit Abstechern in Uluwatu und Ubud - haben sich etwas nach Urlaub angefühlt und waren sicher gut und nötig zum Runterkommen. Neben essen und trainieren mit unserem schwedischen Viking Jonte haben wir nicht wirklich viel getan.

Daher freuen wir uns, dass wir jetzt unsere Reise beginnen. Wir haben uns entschieden eine Ecke von Asien anzuschauen, in der wir noch nicht gewesen sind. Es geht nach Borneo. Wir sind schon ganz gespannt, welche Abenteuer uns dort erwarten.

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Unser Canggu ist es nicht mehr