Abschiedstour in Canggu und Durchblick in Singapur

04.-16.02.2017 ::

Nachdem wir zurück von unserer tollen Woche auf Flores waren, sollten 10 straffe Tage in Canggu auf uns warten. Neben jeder Menge letzten Verabredungen mussten wir auch noch das eine oder andere organisieren und unsere Abschiedstour einleiten.

So ging es zum letzten Mal zu Imas und Itha zur Massage, das letzte Mal ins Hungry Bird und in all die anderen leckeren Restaurants und Cafes, die wir so häufig seit Weihnachten besucht haben und natürlich durfte ein großes Abschieds-WOD beim CrossFit nicht fehlen.

Schon im Vorfeld machten wir in typisch deutscher Manier die eine oder andere Verabredung mit Leuten aus, die uns ans Herz gewachsen sind aus, nur um sicher zu gehen dass wir uns auf jeden Fall noch mal in Ruhe sehen. Was wir wahrscheinlich so oder so getan hätten. Trotz der langen Reise, kann man dann das „typisch“ Deutsche in einigen Fällen doch nicht ablegen

Wir, die Tourguides

Ende letzten Sommer bekamen wir über den Blog eine sympathische Mail von Anny, die uns nach Tipps und Tricks für ihre 3-monatige Süd-Ost-Asien Rundreise fragte. Sie wurde über eine ehemalige Arbeitskollegin von Sandra auf unseren Blog aufmerksam gemacht. Kurzerhand verabredeten wir uns mit ihr und ihrem Freund für ein Skype-Date und beantworten all ihre Fragen und gaben unser Wissen weiter, in der Hoffnung dass sie in etwa so ticken wie wir. Keiner von uns hätte damals gedacht, dass wir mal zusammen auf Bali gemütlich frühstücken würden. Sie erzählten uns von ihrer fantastischen Zeit und welcher unserer Tipps ihnen am besten gefallen hat.

Wenn es läuft, laufen lassen

Wir haben schon während der Reise, besonders in Mittel- und Südamerika festgestellt, wie sehr uns das Rollerfahren und die damit verbundene Flexibilität gefehlt hat. Nach 8 Wochen intensivem Scooterfahren in Indonesien gehe ich laut San locker als einheimisch durch, was nicht nur an meiner Hautfarbe liegt. Da sie immer mal wieder ein Scooter-Taxi genommen hat, kann sie da durchaus Vergleiche ziehen.

Am Anfang wirkt alles chaotisch und ungeordnet aber unterm Strich gibt es nur eine Regel: Laufen lassen und Rücksicht nehmen. Ähnlich wie bei der Formel 1 hat der Vorfahrt, dessen Reifen weiter vorne ist. Fertig mit Regeln Der Rest ist Rücksichtnahme und gegenseitiges aufeinander Aufpassen, so dass alle am Ende des Tages heil zuhause ankommen. Sollten die Straßen mal wieder verstopft sein, was auf Bali häufig vorkommt, darf gerne Zickzack und im Gegenverkehr gefahren werden. Sollte das auch nicht zum Vorwärtskommen reichen, nimmt man den Gehweg. Flexibel eben. Nachdem ich hier schon tausende Kilometer gefahren bin, überlege ich nun evt. einen Führerschein in D zu machen, stelle es mir allerdings spannend vor meinem Prüfer die erlernten Skills aus Asien auf deutschen Straßen vorzuführen.

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Epic WOD

Kurz bevor wir nach Flores geflogen sind, haben wir nach einer fantastischen Zeit mit dem sympathischen Schweden Jonte ein kleines Geschenk vorbereitet und sind unter die Klamotten-Designer gegangen. Wir ließen für ihn ein CrossFit Shirt mit einem Spruch von uns produzieren, welches bei den anderen Crossfittern so gut angekommen ist, dass wir noch am gleichen Tag drei Bestellungen dafür bekommen haben.

Es kamen weitere dazu, als wir gerade aus Flores wiedergekommen sind und so mussten wir eine zweite Runde – dieses Mal ärmellos – produzieren lassen.

Der Besitzer von S2S CrossFit organisierte extra für uns am Tag vor unserem letzten WOD ein gemeinsames Abendessen mit der ganzen Truppe in einem unserer Lieblingslokale, bevor dann am nächsten Morgen schwitzen angesagt war. Wir dürften unsere Lieblingsdisziplinen wünschen (San Deadlifts und Marco Burpees) und unsere Trainer Morten und Cecilie machten uns schon vorher mit jeder Menge Andeutungen Angst, die sich später bewahrheiten sollte. Da San aufgrund einer Erkältung leider nur halb mitmachen konnte, musste ich da mehr oder weniger alleine durch und sie übernahm dafür das DJ-Pult und heizte uns gut ein. Als hätten die Temperaturen nicht schon gereicht.

Das schöne an jedem WOD ist, wenn man auf das Geleistete zurückschaut und den anderen ein High-Five gibt.

„You can’t do epic WODS with basic people.“ 

Für immer und ewig

San liebäugelte schon Jahre damit sich ein Tattoo machen zu lassen. Passenderweise gefiel ihr die Art und Weise wie Lidya aus Bali tätowiert, sehr gut. So war es endlich für sie soweit. Eine Stelle war schnell gefunden und was es werden sollte, stand schon länger fest: etwas dass sie an diese tolle Reise für immer erinnern soll. So arbeitete sie mit Lidya die letzten Details aus, bevor es wenige Tage vor Abflug losgehen konnte. Aufgeregt ging es ins Studio, immerhin war es für uns beide das erste Mal. Als wir ankamen, bereitete die Assistentin gerade alles vor. Nach ausgiebigem Anzeichnen setzte Lidya den ersten Punkt in Sandras Haut und fragte ob es von den Schmerzen ok sei, worauf San sie fragte ob das alles sei. Lidya meinte „Ja, schlimmer wird es nicht.“, und somit konnte sie sich problemlos an den Rest vom Kunstwerk machen. Schön ist es geworden!

Stolz wie Oskar zeigte San Jedem, den wir kennen anschließend ihre neueste Errungenschaft und fragte mich beinahe stündlich, ob es noch da ist. Es war noch da und wird wohl auch erst mal bleiben.

Was ich über Kaffee weiß: Nix

Vor einigen Wochen haben wir eher durch Zufall erfahren, dass der Besitzer von unserem Lieblingscafe und Frühstückslieferant Nr. 1, dem Hungry Bird, aktueller Indonesien-Barista-Champion mit der AeroPress ist. Nachdem ich auf dieser Reise meinen Kaffee-Horizont schon massiv erweitert habe und wir in Salento schon alles über die Pflanzen, die Ernte und Weiterverarbeitung gelernt haben, wollten wir nun vom Meister selbst alles über die manuelle Zubereitung lernen.

In den letzten Wochen hab ich schon viel über AeroPress, V60 und FrenchPress gelernt, auch da mein Nachbar hier in Canggu voll in dem Thema drin ist. Meine Amazon-Wunschliste wächst und wächst und ich weiß gar nicht, wo das später mal alles in der Küche stehen soll.

Edo begrüßte uns zusammen mit Morten (unser Crossfit-Trainer), der sich diesen Wissensnachmittag auch nicht entgehen lassen wollte. Es folgten 4 Stunden Intensivkurs mit jeder Menge unterschiedlicher Kaffee und dem Wissen, dass ich eigentlich gar nichts über Kaffee weiß. Wir hatten eine tolle Zeit und haben sehr viel mitgenommen, auch da Edo zwar ein zurückhaltender Typ ist, allerdings nicht wenn es um sein Wissen über Kaffee geht. Am Ende haben nicht nur die leckeren Kaffeesorten aus aller Welt, sondern auch unsere Köpfe gedampft.

Die Zeit war gekommen, ein letztes Mal naggisch in den Pool zu springen, die Sachen zu packen und unserem geliebten Canggu „Bis zum nächsten Mal!“ zu sagen. Aber nicht ohne einen dieser sensationellen Sonnenuntergänge.

Durchsicht

Unsere Reise bringt uns auf der Zielgeraden in die Stadt der Löwen, Singapur. Wir waren die letzten Jahre bereits ein paar Mal da, daher konnten wir mit gutem Gewissen die Sehenswürdigkeiten überspringen und uns dem eigentlichen Grund unseres Zwischenstopps widmen. Ich wollte eine neue Brille und wir wollten mal wieder gut indisch und chinesisch essen gehen. Da ich so viel tollen Zuspruch für meine letzte Brille bekommen habe und auch während der Reise nicht zählen konnte, wie oft mich Leute angesprochen haben, dachte ich mir, es ist vielleicht Zeit zu schauen, was Eric vom Observer so alles Neues im Laden hat. Die Anreise hat sich gelohnt und so ist mein Sortiment (und Sandras) um eine neue Brille reicher. Ich bin gespannt, ob die auch so gut ankommt.

Nachdem wir mittags eher zufällig bei DEM Inder der Stadt Komala Vilas Mittagessen waren, gab es abends noch lecker chinesisches Essen, was wirklich so gut geschmeckt hat, wie bei unserem Besuch in Peking. Das ist der Vorteil wenn eine Stadt quasi nur aus Zugezogenen besteht. Anschließend ging es zurück in unser super gelegenes und stylisches Hotel Yan, was San wieder einmal perfekt ausgesucht hat. So liegt das Hotel zwischen Airport und Innenstadt und lässt sich bequem mit der Metro erreichen, während man entweder mit der gleichen Bahn alle weiteren Top-Spots der Stadt erreichen kann, oder wie wir: läuft.

Ansonsten war Singapur dieses Mal wie ausgestorben und eher eine Geisterstadt. Viele Geschäfte haben geschlossen und auf den Straßen ist noch weniger los als sonst. Das liegt daran dass zurzeit die letzten Tage des chinesischen Neujahrsfest sind, was bedeutet die Chinesen haben 10 Tage frei und nutzen dies meist um zu verreisen. Recht haben sie, würden wir genauso machen

Feuer in der Stadt

Vor Abflug am nächsten Mittag wollte ich dann noch eine weitere Box für unser CrossFit around the World ins Visier nehmen, aber auch hier kam mir das chinesische Neujahrsfest etwas in die Quere. Daher benötigte ich drei Anfragen ehe ich einen passenden Termin hatte. CrossFit Fire City wurde uns von Matt, unserem Head Coach in Canggu empfohlen, da sie seiner sehr ähnlich sei. Und er hatte recht. Issac, der Coach nahm mich sehr freundlich in Empfang und stellte mich den Anderen vor. So kamen wir, noch bevor es losging, gleich ins Gespräch. Es folgte eine Stunde auspowern ehe es zum Flughafen ging, um in den Flieger nach Thailand zu steigen wo wir den letzten Monat mit viel leckerem Essen verbringen werden. Jippy.

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Riesenechsen und kleine Bergdörfer – Flores (2)